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Woher kommt der Sonntag?

Wie der Sonntag die Französische Revolution überlebt hat und warum der Sonntag nicht der Sabbat ist. Aber wozu dient denn der arbeitsfreie Tag in der Woche?

Die frühen Christen nannten den Sonntag den Tag des Herrn. Dies ist noch erhalten im französischen Dimanche, im italienischen Domenica oder im spanischen Domingo.

Klar, der Sonntag oder der Sabbat dienen dazu, den Gottesdienst gemeinsam zu feiern. Doch in einer zunehmend säkularen Gesellschaft trifft das für die Mehrheit der westlichen Welt immer weniger zu. Wie war das in der Vergangenheit?

Nach 1789 sollte alles besser und alles anders werden. Die Französische Revolution führte neben dem metrischen System, das geblieben ist, auch die Zehntageswoche ein, die wieder verschwunden ist. Denn: Die Siebentagewoche wurde zu einer «Dekade» aus neun Arbeitstagen mit einem arbeitsfreien Tag revolutioniert. Die Arbeiter drückten ihren Missmut über den verloren gegangenen vierten «Sonntag» im Monat aus. Die Landbevölkerung ignorierte den Revolutionskalender schlicht, der von 1789 bis 1805 durch die Jahre wies.

Seit dem Jahr 321 gibt es den Sonntag: Der römische Kaiser Konstantin soll ihn zum Ruhetag bestimmt haben, mit der Absicht, den Sonnengott zu ehren. Die Christen hätten dann diesen Tag als ihren Feiertag beansprucht. Diese und weitere sieben kleine Sonntagsgeschichten erzählt Katja Fischer De Santi im Tagblatt. Schon seit alttestamentlicher Zeit gilt der Sabbat als der Tag, an dem geruht, an Gott gedacht und keine Arbeit verrichtet werden soll. Der Sabbat ist hier allerdings ein Samstag, kein Sonntag.

Zum Schluss noch ein Gedanke von Peter Rosegger (1843 bis 1918), dem österreichischen Volksschriftsteller: «Gib der Seele einen Sonntag und dem Sonntag eine Seele.» Und genau dafür kann der Sonntag auch noch da sein: um nachzudenken, was den Menschen, die Gemeinschaft, das Leben ausmacht.

Teilen Sie mit anderen Führungskräften Ihre Sonntagserfahrungen am kommenden Forum christlicher Führungskräfte vom Freitag, 13. September 2024 in Winterthur. Dieses findet unter dem Motto «Profit – wie gesund ist deine Arbeit?» statt.